Die älteste Schule im klassischen Feng Shui ist Luan Tou, im Westen „Formenschule“ oder "Formschule" genannt. In ihr geht es um die optimale Auswahl eines Bauplatzes, der durch die natürliche Landschaftsformation geschützt ist.
Luan Tou wurde sowohl für Wohngebäude als auch für Grabstätten angewendet, wobei in der chinesischen Geschichte mal die eine, mal die andere Anwendung zeitlich dominierte.
Nach der Song Dynastie (960-1279 A.D.) entwickelten sich zwei verschiedene Stränge und Schwerpunkte des Feng Shui: die "Li Xing Pai" - "Formen Kraft Schule" oder "Die Form regulierende Schule" und die "Li Qi Pai" - "Struktur Qi Schule" oder "Die Qi regulierende Schule". Im Westen wurden diese unter vielen verschiedenen Namen bekannt, so sind die bekanntesten Bezeichnungen "Form-Schule" und "Kompass-Schule".
Der erste Schwerpunkt der Form-Schule ist die bestmögliche Ausrichtung eines Objekts innerhalb der vorhandenen Umgebung. In China zum Beispiel ist es vorteilhaft, hinter dem Objekt ein Berg zu haben, rechts und links durch etwas kleinere Berge geschützt zu sein und nach vorne hinaus einen freien Blick auf einen Flußarm zu haben. Die beste Ausrichtung ist Nord-Süd.
Der Hintergrund dieser Platzierung ist die Wetter-Achse Chinas. Dort kommen kalte Winde aus dem Norden. Der Berg der zum Norden steht schützt somit das Anwesen. Die nach Osten ausgelegt Bergkette sollte etwas höher sein als die zum Westen - auch hier steht der Einfluss des Wetters im Zusammenhang mit den Sonnenstrahlen im Vordergrund. So ist die Süd- und Westsonne die wärmste und ermöglicht so im schützenden Mittelpunkt eine angenehme Temperatur.
Wenn wir diese äußerliche Aussage in Europa anwenden wollen, so gilt keine Strenge Nord-Süd Ausrichtung sondern es ist wichtig die vorhandene Wetterachse zu betrachten. In Berlin könnte es zum Beispiel die Ost-West Achse sein.
In der Formschule wird vom großem Umfeld auf immer kleineren Raum herunterprojekziert. So dass die Formenschule bis zur Platzierung einzelner Möbelstücke im Zimmer Anwendung findet.
Der wichtigste Hintergrund der Formen-Schule ist die natürliche Tendenz des Menschens nach Schutz zu suchen. In einer geschützten Umgebung fühlt man sich sicher und kann sich entspannen. Dieses gilt für ein gesamtes Grundstück, für das Wohnzimmer genauso wie für den Büro-Platz.
Zur Form-Schule gehören nicht nur Platzierungen sondern auch Formen (z.B. rund, eckig, Spitzen), Farben und Materialien (z.B. Holz, Metall).
Daher kann man anhand der Formen-Schule sehr genaue Beratungen zur Platzierung und Auswirkungen einzelner Räume und Positionen in den Räumen sowie der damit verbundenen Funktionen treffen und diese zu Ihren Besten beeinflussen.