Die Geschichte der Fliegenden Sterne
Um die Feng Shui Methode der Fliegenden Sterne gibt es viele Mythen. Verschiedene Schulen bekämpfen einander um sich als die einzig wahre Feng Shui Methode zu etablieren. Streng der Vorgabe "Du sollst die Geheimnisse des Himmels nicht weitergeben" wurde das Wissen um die Fliegenden Sterne bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts geheim gehalten. Erst dann wurde ein erstes Buch veröffentlicht.
Was genau wissen wir historisch betrachtet über die Feng Shui Methode "Fliegende Sterne"?
Die Geschichte
Xuan Kong Pai bedeutet "Schule der geheimnisvollen Leere" und suggeriert auch heute noch eine Form des Feng Shuis um den sich die unterschiedlichsten Legenden ranken und deren Geschichte und Entwicklung in vieler Hinsicht nachwievor in Aufdeckung befindet. "Xuan Kong" bedeutet eigentlich "Raum" (ein Mysterium) und "Zeit" (die Leere).
In einem von Geng Wen-Shan während der Tang Dynastie (618-907AD) geschriebenen Buch "Qing Nang Xu" (Vorwort des Klassikers "Tiefgründige Weisheit aus der azurblauen Tasche") wird erwähnt das Guo Pu (276-324) während der Jin Dynastie damit begonnen hat die Kunst des Xuan Kong zu lehren.
Während der Tang Dynastie schreibt Yang Jun-Song in seinem Buch "Qing Nang Ao Yu" ("Tiefgründige Weisheit aus der azurblauen Tasche"), dass:
"der Fluss des männlichen (yang) und weiblichen (yin) im Xuan Kong zusammenkommen"
und
"die fünf Wandlungsphasen betrachten muss um Xuan Kong zu verstehen".
Das bedeutet das der Schlüssel zum Xuan Kong in der Interaktion von Yin und Yang und der Fünf Wandlungsphasen (Wu Xing) liegt.
Der Schlüssel liegt in der Interaktion von Yin und Yang und der Fünf Wandlungsphasen.
- Yang Jun-Song
Yang Jun-Song merkt weiter an, dass die Geheimnisse des Xuan Kong im "Ai Xing Shu" verborgen liegen, was so viel heißt wie: "Das Verständnis wie die Sterne sich in einem Diagramm bewegen".
Das Wissen wurde wurde an Wu Jing-Luan (?-1068) (Song Dynastie (960-1279)) weitergegeben. Die Familie Wu war bereits als Expoerte in Astrologie und Feng Shui bekannt. Jing-Luans Vater ging nach Huashan um dort vom berühmten Chen Tuan zu lernen.
Im Jahr 1041 wurde Jing-Luan vom Kaiser als "Yin-Yang Experte" eingeladen und um Rat gebeten. Als es um das Kaiserliche Grab ging, war Jing-Luan zu ehrlich und kommentierte das der Ort "Kund Wind" hätte (Yin Chi) und dieses die Zukunft des Kaisers und der Mutter beeinflussen könnte. Der Kaiser war zutiefst unerfreut über diese Aussage und inhaftierte Jing-Luan. Erst nach dem Tod des Kaisers wurde Jing-Luan von dessen Sohn begnadigt. Fortan lebte Jing-Luan als Einsiedler in den Bergen Baiyun. Sein Wissen gab er seiner Tochter weiter und schrieb viele Bücher zur Kanyu Astrologie, so u.a. "Liqi Xinyin" (Prinzipien des Qi im Herzen) und "Meister Wu's Erklärungen des Yi".
Das Wissen wurde zu Ende der Ming Dynastie (1368-1644) an Jing Da-Hong weitergegeben.
Du sollst die Geheimnisse des Himmels nicht weitergeben.
- Tradition für Xuan Kong
In der gesamten Zeit von beinahe 1.500 Jahren (Jing bis Qing Dynastie) hielten sich die Meister an die Tradition: "Du sollst die Geheimnisse des Himmels nicht weitergeben". So dass nirgends erklärt wurde, wie die "Sterne fliegen". Das Geheimnis der Bewegung der neun Sterne wurde einzig und allein in mündlicher Form weitergegeben, von Meister an seinen Schüler und innerhalb der Familie.
Und obwohl es während der Song Dynastie noch einmal ein starkes Interesse an derartigen Themen und dem Xuan Kong Feng Shui gab, starb das Fliegende Sterne Feng Shui bis zur Mitte der Qing Dynastie (1644-1911) aus.
Die Wiederentdeckung verlorenen Wissens
Shen Zhu-Nai, der während der Qing Dynastie lebte, unternahm große Bemühungen um das Werk von Jing Da-Hong zu studieren. Diese waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Im Jahre 1873 machte sich Shen Zhu-Nai mit seinem Freund und Schüler Wu Bo-On auf den Weg die Kinder eines Feng Shui Meisters namens Zhang Zhong-Shan ausfindig zu machen und die Geheimnisse der Fliegenden Sterne zu lüften. Diese jedoch waren nicht gewillt das Wissen weiterzugeben. Nachdem jedoch eine gewisse Summe Geld geflossen war, durften Shen Zhu-Nai und sein Partner die alten Familienwerke für 24 Stunden einsehen - diese kopierten sie in windeseile um sie in Ruhe später weiterstudieren zu können. Das berühmte Manuskript heißt "Yin Yang Liang Zhai Lu Yan". (Aufzeichnungen der Erfahrungen der Yin und Yang Behausungen). Es beinhaltete die Aufzeichnungen der Beratungen von Zhang.
Doch auch viele Jahre später schaffte es Shen Zhui-Nai nicht, diese Aufzeichnungen so zu entschlüsseln, dass sich die Methodik erschliessen würde. Bis der Zufall eines Tages mithilf: Bei dem Vergleich des Lo Shu mit dem Ji Ying (I Ging) entdeckte Shen Zhui-Nai, dass die Sterne nicht statisch sind sondern einer vorgegebenen Bahn folgten und das in Abhängigkeit von bestimmten Zeitzyklen und der Ausrichtung eines Hauses.
Er verglich seinen Fund mit den der alten Aufzeichnungen und stellt fest, das beide zum gleichen Ergebniss führten. Der Code war entschlüsselt.
Shen Shi Xuan Kong (Shens Studium der geheimnisvollen Leere)
Shen fing nun an sein Lebenswerk aufzuschreiben und für eine Veröffentlichung vorzubereiten: Shen Shi Xuan Kong (Shens Studium der geheimnisvollen Leere). Leider wurde dieses nicht mehr zu Lebzeiten realisiert, jedoch vervollständigte sein Sohn das Werk und 1927 wurde es veröffentlicht. Das Buch enthält unter anderen Erklärungen dazu, wie die Diagramme der Fliegenden Sterne erstellt werden, sowie Praxisnotizen von Zhang Zhong-Shan.
1933 erfolgte eine weitere Veröffentlichung, in der der Sohn sowie verschiedene Schüler, das Buch von 4 auf 6 Kapitel erweitert. Veröffentlicht wurde es als "Das erweiterte Shen Shi Xuan Kong".
Da jedoch auch in diesen Werken das "Ai Xing Shu" (das Geheimniss der Umlaufbahn der Sterne) nicht klar weitergegeben wurde, gab es viele Missverständnisse und unterschiedliche Interpretationen, die sich bis zum heutigen Tage in verschiedenen Schulen und Annahmen fortsetzen. Viele dieser Gedankengänge sind jedoch schlichtweg falsch, so dass Achtung geboten ist.
Einige Beispiele:
- Der starre Ansatz: Unabhängig von Sitz und Blick ist Periode 1 immer Kan und Periode 2 immer Kun etc.
- Das feste Muster: Unabhängig vom Zeistern hat der Tian Palast immer Wang (günstiges Qi) und Xun immer Tong Gua (beherrschendes Trigramm) - so wäre ein Haus das in Xun sitzt und nach Tian schaut immer günstig.
u.v.m.
Die Fliegende Sterne Schulen
Zu Beginn der Qing Dynastie (1644-1911) gab es in China sechs verschiedene Xuan Kong Schulen:
- Dian Nan Pai, gegründet von Fan Yi-Bin
- Wu Chang Pai, gegründet von Zhang Zhong-Shan
- Su Zhou Pai, gegründet von Xu Di-Hui
- Xiang Chu Pai, gegründet durch Yin You-Ben
- Guang Dong Pai, gegründet durch Cai Min-Shan
Shens Buch beeinflusst die Praxis des Feng Shui im modernen China, Hong Kong und Süd-Ost-Asiatischen Raums sehr. Eine neue Generation von Feng Shui Meistern, wie z.B. Bai He-Ming in Hong Kong oder Wang Wen-Ho aus Taiwan haben neue kommentierte Ausgaben von Shengs Büchern veröffentlicht. So wurde das alte Wissen für den modernen Feng Shui interessierten noch einfacher zugänglich. Eine Reise auf den Spuren des Feng Shui eröffnet neue Perspektiven und hilft erlerntes vor Ort auch hautnah zu erleben. China Tours z.B. bietet verschiedene Reisen in das Reich der Mitte aber auch nach Taiwan und Hong Kong wo alte Traditionen noch offen gepflegt und gelebt werden: für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite: www.chinatours.de
Neben Xuan Kong Fei-Xing (Fliegende Sterne), sind Ba Zhai Pai und Xing Shi Pai die drei am weitesten verbreiteten Feng Shui Schulen.
Dieser Artikel wurde anhand von Informationen von: Howard Choy und Peter Fischer (Feng Shui Center Berlin) erstellt.